ARD Ratgeber Internet - Der BITCOIN - Siegeszug einer virtuellen Währung - 30.11.2013 Ausgewählte

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Bei einigen Reiseanbietern, Pizza-Lieferanten und Auktionshäusern kann man statt mit Euro auch mit Bitcoins zahlen - einer virtuellen Währung, die in einem Computernetzwerk geschöpft und verwaltet wird. Für wen ist das was und welche Vor- und Nachteile hat der Handel mit dem virtuellen Geld?

Immer mehr Menschen verzichten beim Einkauf auf Bargeld, sie zahlen mit Bitcoins. Die Währung haben sie auf ihrem Handy dabei, in einem digitalen Portemonnaie. Beim Bezahlen scannt eine App den QR-Code des Verkäufers und das Geld fließt sekundenschnell von einem Konto zum anderen. Bislang lässt sich nur in wenigen Läden mit den Bitcoins bezahlen und doch sind sie für einige die Währung der Zukunft.
Anonymität als Anreiz

In der Bitcoin-Community sind alle User miteinander vernetzt. Findet ein Geldtransfer zwischen zwei Konten statt, kann das jeder Nutzer verfolgen. Wer aber dahinter steckt, bleibt verborgen. Denn wer die digitalen Münzen erst einmal auf Online-Marktplätzen oder Tauschbörsen gekauft und ein Bitcoin-Konto angelegt hat, muss bei späteren Transaktionen keine persönlichen Daten mehr angeben. Sichtbar sind nur die Bitcoin-Adressen, die aus kryptischen Abfolgen von Zahlen- und Buchstabenkombinationen bestehen. Die Anonymität scheint zu reizen. Zwölf Millionen Bitcoins fließen weltweit durch digitale Kanäle. Umgerechnet rund acht Milliarden Euro. Peanuts im Vergleich zur Basisgeldmenge von mehr als 1.000 Milliarden Euro, allein in Europa. Und doch haben Währungshüter weltweit ein Auge auf die digitalen Münzen. 'Man weiß nicht, wer die Leute sind, die mit Bitcoins zahlen. Man weiß nicht, woher sie kommen und wo sie Steuern zahlen, wenn sie zum Beispiel bei Wetten gewonnen oder etwas verkauft haben. Das ist völlig unreguliert', meint Raúl Rojas, Informatikprofessor der FU Berlin.
Ein Tummelplatz für Kriminelle?

Geld, das durch unbekannte Kanäle fließt, Absender wie Adressat anonym, keine staatliche Kontrolle, keine Zentralbank - ist das nicht eine Einladung für Kriminelle? Erst im Mai dieses Jahres geriet ein anderes Bezahlsystem in die Schlagzeilen: Liberty Reserve sorgte für den weltweit größten Geldwäscheskandal. Die Onlinebank mit Sitz in Costa Rica wurde zerschlagen. Dem Bitcoin scheint das alles nichts anhaben zu können. Aktuell steht der Wechselkurs bei rund 1.000 Dollar. Wer im Frühjahr in die digitalen Münzen investiert hat, konnte seinen Gewinn bis heute verzehnfachen. Noch schürfen Bitcoin-Nutzer weltweit mit spezieller Software nach immer neuen Bitcoins. Doch das wird immer schwieriger, je mehr digitale Münzen im Umlauf sind. Die Zahl der verfügbaren Einheiten sind nämlich von vorneherein begrenzt. Bei wachsender Nachfrage steigt somit der Preis. Doch starke Kursschwankungen und Negativschlagzeilen verunsichern die Interessenten. In Dänemark haben Hacker erst vor wenigen Tagen ein Bitcoin-Konto geknackt, Münzen im Wert von 780.000 Euro gestohlen. Wer dahinter steckt, weiß man nicht. Im Bitcoin-System ist schließlich jeder anonym.

Laut dem ARD-Internet-Experten Jörg Schieb gibt es zwei Wege in den Besitz von Bitcoins zu gelangen. So können Bitcoins wie die 'normale' Währung gekauft und gehandelt werden oder mit der entsprechenden Software am eigenen Rechner errechnet werden. Nach strengen mathematischen Formeln wird geprüft, ob man einen Bitcoin errechnet hat, oder nicht. Mit der Zeit wird die Erstellung aber immer schwieriger. Deswegen wird ein leistungsfähiger Rechner benötigt. Strom- und Hardwarekosten machen das Errechnen der Bitcoins zu einer teuren Angelegenheit. Quelle:

Veröffentlicht: 7 years ago

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